Ulrike Urban
STATEMENT Grauzone
grauzone zeigt eine Serie bearbeiteter Drucke auf Seide.
Mehrere Bildebenen überlagern sich und gestalten den Raum in der Tiefe.
Die erkennbare Welt verschwindet im milchigen Licht.
Der veränderliche silbrige Glanz, der über den Bildern liegt, taucht sie ins Grau,
aus dem Zonen menschlichen Gestaltens hervortreten, Teile verlassener Behausungen, Bunker, Baracken, Bungalows.
In imaginären Randlagen erbaut, verschwinden sie in ausufernder Natur.
Dort bilden sie den Nährboden für künftiges Leben.
Farne, Moose, Sträucher wurzeln in den Mauern.
Bäume umstellen die Gebäude, die jetzt vergessen und verloren, Teil der
Landschaftsstruktur werden.
Sie künden vom Vergangenen im Heute.
Sie verharren an den Schnittstellen der alles verschlingenden Zeit.
Bald wird das Konkrete verschwinden, wo der menschliche Wille nicht auszuharren vermag.
Eine neue Ordnung entsteht.
"Alle jene Phänomene der Neigung und Abneigung, der Bejahung und der Furcht finden
ihre Zusammenfassung in der Eigensinnigkeit der Zeit. Diese besteht darin, daß die reale Gegenwart zwar zur realen Vergangenheit, aber nie zur realen Zukunft wird: oder wie man auch sagen könnte, darin, daß die Zeit sich nur in der Form entwickelt, daß das Quantum
der Vergangenheit immer größer, das der Zukunft immer kleiner wird, nie umgekehrt.
Nur ideale Gegenwart kann zur realen Zukunft werden: indem ich etwas will, schaffe ich Zukunft.: (Otto Weininger in "Über die letzten Dinge")
“Grey Zone“ shows a series of works printed on silk.
The pictures have layers that modulate space and depth.
The discernible world disappears in milky light.
The changeable silvery shine that lies on the images dips them into grey, out of which zones human beings emerge. Parts of abandoned dwellings, bunkers, barracks, built in imaginary marginal zones they disappear in nature that takes over.
There it builds a new breeding ground for future life.
Ferns, mosses, bushes have their roots in walls.
Trees surround the building which are now lost and forgotten, part of the structure becomes the landscape.
They tell of the past in today.
They remain at the interface of all devouring time.
Soon the concrete disappears where human will is not able to wait.
A new order comes into being.
"All these phenomena’s tendencies of approval and fear find their union in the absence of time. This consists of the real present which can become the real past but never the real future: or as one could put it therein that time can only develop in the form that the part of the past gets bigger and the part of the future gets smaller, never the other way round. Only ideal present can become real future: by wanting something I create future."
(Otto Weininger in " On last things")